Tramlink - «Swissness» auf Schienen

Stadler Rail setzt bei der Produktion des Tramlinks bei den Zulieferanten auf eine gehörige Portion «Swissness».

27.06.2022

Didier Buchmann

Tramlink - «Swissness» auf Schienen

Egal ob bei Herstellern von Schienenfahrzeugen, Autos oder Kaffeemaschinen. Sie alle sind auf Produkte von Zulieferfirmen angewiesen. Stadler Rail setzt bei der Produktion des Tramlinks bei den Zulieferanten auf eine gehörige Portion «Swissness». Exemplarisches Beispiel: Die Türöffnertasten der EAO Schweiz AG.

 

Will man Murphys Gesetz Glauben schenken, fällt das Butterbrot stets mit der bestrichenen Seite zu Boden oder der Bus fährt immer vor der Nase weg. Letzteres selbst dann, wenn der «Türknopf» gerade noch in Reichweite lag. Wieviel technisches Knowhow in diesem scheinbar simplen Bauteil steckt, ist in so einem Moment meist nicht von Belang.

 

Taster für alle Sinne im Tramlink

Bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, dass dieses Bauteil weit mehr als ein simpler «Knopf» zum Öffnen einer Fahrzeugtür ist. Die Firma EAO Schweiz AG mit Sitz in Olten produziert diese so genannten Türöffnertasten, die weltweit in elektrischen und elektronischen Türsystemen zum Einsatz kommen. Die erste intuitive Türöffnertaste der Baureihe 56 wurde 1996 auf dem Markt eingeführt. Bereits dieses Modell wurde speziell auf die Bedürfnisse des öV zugeschnitten. Also mit taktilem Schaltgefühl, akustischem Auffindeton, visueller Rückmeldung und Brailleschrift für blinde und seheingeschränkte Personen.

Mittlerweile wurde das Produkt stetig weiterentwickelt. Die aktuelle Baureihe 57 wird auch bei den 27 für BERNMOBIL produzierten Tramlinks von Stadler Rail verbaut. «Die Tramlinks werden mit drei Produktkonfigurationen dieses Typs ausgerüstet», erklärt Sascha Kropf, Head of Product Management. Das heisst, nebst der klassischen Türöffnertaste werden eine «Kinderwagen»- und eine «Rollstuhl»-Taste zum Einsatz kommen. Sie sorgen dafür, dass einzelne Türen am Fahrzeug längere Zeit aufbleiben – um so sowohl körperlich eingeschränkten Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren etc. als auch Fahrgästen mit Kinderwägen einen sicheren Eintritt zu ermöglichen.

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Auf «Herz und Nieren»

Eine Türöffnertaste muss so einiges «aushalten». Täglich wird sie im Durchschnitt 250 mal betätigt. Auf die gesamte Lebensdauer berechnet müssen ca. acht Millionen Schaltzyklen möglichst wartungsarm möglich sein. Um diesen hohen Qualitätsstandards gerecht werden zu können, durchlaufen die Taster während der Entwicklung eine umfangreiche Testphase. Gemäss Dominik Scherrer, Head of Product Care werden die mechanischen und elektrischen Lebensdauertests direkt bei EAO durchgeführt, um einen verlässlichen Personenverkehr zu gewährleisten. Und Scherrer ergänzt: «Überdies wird mithilfe eines Klimaofens die Produktalterung künstlich simuliert.»  

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Innovative Kooperation

Von der Idee bis zur Realisierung eines neuen Tasters dauert es rund drei Jahre. Auf eine einjährige Markt- und Bedürfnisabklärung bei Zug- und Tramherstellern inklusive Erstellung eines Lastenheftes, folgen zwei Jahre der Produktentwicklung – also vom Prototyp bis zum Endprodukt. «Unsere Faszination, intuitive Berührungsflächen für die Interaktion von Mensch und Maschine zu schaffen, lässt uns massgeschneiderte Lösungen entwickeln und produzieren», bringt es Kurt Loosli, CEO des Unternehmens auf den Punkt. Und er betont weiter, dass dabei der Austausch und Knowhowtransfer mit Kunden wie Fahrzeugherstellern oder Verkehrsunternehmen etc. eine sehr wichtige Rolle spiele.

 

EAO AG im Überblick

Bei der EAO AG handelt es sich um ein 1947 gegründetes Schweizer Unternehmen. Es hat sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von hoch qualitativen Tasten, Tastaturen und anspruchsvollen Bedienelementen bis hin zu kompletten HMI (Human Machine Interface) Bedieneinheiten und Systemen entwickelt. Die EAO AG beschäftigt rund 600 Mitarbeitende mit Produktionsstandorten in der Schweiz, in Deutschland, Nordamerika und China. Die EAO produziert unter anderem Türöffnertasten für die von Stadler Rail produzierten Trams des Modells Tramlink, kommen aber auch bei der neusten Busgeneration von BERNMOBIL zum Einsatz.