Schnee und Eis als Herausforderung

Auch bei Schnee und Eis sorgt BERNMOBIL mit optimierten Abläufen für möglichst zuverlässige Verbindungen.

29.10.2025

Schnee und Eis als Herausforderung

Starke Schneefälle können den öffentlichen Verkehr in Bern spürbar beeinträchtigen. BERNMOBIL arbeitet kontinuierlich daran, aus vergangenen Ereignissen zu lernen und die Abläufe für künftige Extremwettersituationen zu verbessern – damit Busse und Trams auch bei schwierigen Bedingungen möglichst zuverlässig unterwegs sind.

Wintereinbruch

Ein besonders herausforderndes Beispiel war der Wintereinbruch im November 2024. Innert kürzester Zeit fielen in Bern und Umgebung grosse Mengen Schnee, was zu erheblichen Störungen im Bus- und Tramverkehr führte. Mehrere Linien konnten nicht mehr bedient werden, einzelne Fahrzeuge blieben stecken. Obwohl solche Ereignisse sehr selten eintreten, zeigen sie deutlich, dass Extremwetter Anforderungen an Planung und Infrastruktur stellen.

Koordinierter Winterdienst

 Ein funktionierender Winterdienst ist entscheidend, damit der öffentliche Verkehr auch bei Schnee möglichst zuverlässig unterwegs ist. Die Verantwortung für die Räumung der Strassen in der Stadt Bern liegt beim Tiefbauamt. Die Mitarbeitenden werden über ein städtisches Alarmsystem aufgeboten, das je nach Wetterlage und Dringlichkeit gestaffelt auslöst – so können Einsätze rasch und gezielt organisiert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • BERNMOBIL testet Pneu mit «Klötzliprofil».
  • Bei heftigen Schneefällen werden neu 18 zweiachsige Standardbusse mit Schneeketten für Shuttlebetrieb eingesetzt.
  • Schneeketten für ganze Busflotte machen keinen Sinn.
  • Neuer «Enteiser» für Fahrleitungen. 

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BERNMOBIL ist direkt für die Schneeräumung auf den eigenen Depothöfen, an Endhaltestellen sowie im Eigentrassee auf den Tramlinien 8 und 9 zuständig. Dort werden frühzeitig entsprechende Massnahmen getroffen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit mit Stadt, Kanton und Gemeinden ist zentral – insbesondere bei Verkehrsachsen, die von mehreren Beteiligten unterhalten werden. Unterstützt wird BERNMOBIL auch vom externen Lohndienstleister Schneeberger & Berger Agrar Service.

Bei Priorisierung der Strassenräumung gilt gemäss dem Tiefbauamt der Stadt Bern ein abgestuftes Vorgehen: Hauptachsen, ÖV-Linien und Notfallrouten haben Vorrang. Nebenstrassen, Quartierstrassen und Trottoirs folgen im Anschluss – sie werden nicht weniger sorgfältig, sondern zeitlich versetzt geräumt. 

Bereifung im Fokus

Ein besonderes Augenmerk im Zusammenhang mit heftigen Schneefällen gilt der Bereifung der Busflotte von BERNMOBIL. Bis dato ist die Busflotte mit einem Ganzjahresreifen mit Winterprofil ausgerüstet. «Dieses Profil bildet einen Kompromiss aus Langlebigkeit, Geräuschentwicklung und Wintertauglichkeit», erklärt Simon Gfeller, Leiter Rollmaterialinstandhaltung bei BERNMOBIL. Zum Vergleich: Die Postautolinien verkehren in den Wintermonaten mit einem speziellen Winterreifen – umgangssprachlich auch «Klötzchenprofil» genannt. Dieser ist vor allem für den Einsatz in bergigem Gelände konzipiert. «Ob der Einsatz dieses Reifens auch für BERNMOBIL vermehrt zum Einsatz kommen könnte, wird derzeit vertieft analysiert», so Gfeller weiter. 

Schneeketten im Shuttlebetrieb

Die Busflotte von BERNMOBIL flächendeckend mit Schneeketten auszurüsten, ist einerseits aus logistischen wie auch sicherheitstechnischen Aspekten nicht umsetzbar. Andererseits würden Schneeketten erhebliche Schäden an Strassen und Infrastruktur (Schienen, Weichen etc.) verursachen. «Der Einsatz von Schneeketten macht nur punktuell Sinn», erklärt Simon Gfeller. Aus diesem Grund hat BERNMOBIL eine Taskforce gegründet. Das heisst, bei starken Schneefällen wird das nötige Personal via Leitstelle aufgeboten, um bis zu 18 zweiachsige Standardbusse mit Schneeketten auszurüsten – was der Hälfte des Flottenbestandes der Standardbusse entspricht. «Mit diesen werden wir im Falle eines Wintereinbruchs die neuralgischen Strecken – beispielsweise nach Schliern, Rüti oder Bremgarten – im Shuttlebetrieb bedienen.

Kommunikation

Unsere Fahrgäste werden bei Einschränkungen aufgrund von starken Schneefällen zeitnah über die diversen Kommunikationskanäle informiert. Dazu zählen die Website bernmobil.ch, unsere Sociallmediakanäle, digitale Abfahrtsanzeigen an den Haltestellen sowie die öV Plus App.  

Vereiste Fahrleitungen

Trams sind grundsätzlich robuster gegenüber winterlichen Bedingungen. Sie verdichten den Schnee auf den Schienen und haben eine bessere Traktion als Busse. Dennoch kann auch der Tramverkehr bei aussergewöhnlichen Bedingungen ins Stocken geraten – durch Schäden an der Infrastruktur oder Eisbildung an den Fahrleitungen. Letzteres kann den Tramverkehr erheblich beeinträchtigen. Bisher mussten die Leitungen mühsam von Hand enteist werden – Mitarbeitende sprühten dafür eine Glykol-Lösung von einer Hebebühne aus direkt auf die Leitung. Diese Arbeit war zeitaufwendig, unangenehm und führte zu starker Verschmutzung von Fahrzeug und Kleidung. Neu setzt BERNMOBIL auf eine effizientere Lösung: Ein Spezialfahrzeug wurde so ausgerüstet, dass eine in Glykol getränkte Rolle die Leitungen präventiv einschmiert – und so die Eisbildung minimiert oder gar verhindert. Damit wird der Unterhalt deutlich erleichtert und der Trambetrieb noch zuverlässiger.

BERNMOBIL arbeitet kontinuierlich daran, die betrieblichen Abläufe im Umgang mit verschiedenen Wetterextremen wie Schnee, Gewitter, Wind oder Hitze weiterzuentwickeln.

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